Friaul Julisch-Venetien: Wein, Olivenöl und versteckte Schätze abseits von Udine

Bis vor Kurzem wusste ich nicht, dass die Region Friaul-Julisch Venetien in Oberitalien nicht nur für ihre malerischen Landschaften, sondern auch für Weinstraßen, sanfte Weinhügel und die Produktion von Olivenöl bekannt ist.

 

Bei meinem ersten intensiveren Besuch fiel mir vor allem die Einkaufsstadt Udine mit ihren bunten Shoppingcentern und grauen Firmenarealen ins Auge – das Hinterland blieb mir verborgen. Doch das änderte sich mit einem erneuten Urlaub in Friaul, bei dem wir zwei Nächte auf einem idyllischen Weingut verbrachten.

 

 

Schon online wirkten die Bilder vielversprechend: viel Grün, eine gepflegte Pool-Landschaft und ein charmantes Steinhaus versprachen Erholung in uriger Gemütlichkeit. Der kleine Ort Faedis sagte mir zunächst nichts, doch da er nahe meines Lieblingsortes Cividale lag, entschied ich mich für eine Buchung – eine Wahl, die sich als Glückstreffer erwies.

Nach einer kurzen Fahrt durch Wald und Weinberge auf einer sich schlängelnden schmalen Straße dann der Wow-Effekt. Alles sah noch viel schöner aus als auf den Bildern der Buchungsplattform. Das Licht tauchte die gesamte Landschaft in einen warmen Ton, das Anwesen machte einen sehr gepflegten Eindruck (nix da mit unordentlicher Landwirtschaft!) und meine Augen blieben kleben an der Aussicht von der Poollandschaft über die Weinberge bis zur Ebene von Udine. Inmitten der zwei großen Gebäude: eine kleine Kapelle. Die Chefin mit dem klingenden Namen Daniela Comelli empfing uns herzlich auf Englisch und wir freuten uns über das Gastgebergeschenk: zwei Flaschen Wein und ein kleiner Snack und Getränke im Kühlschrank. Erfreulich gestaltete sich auch der Anblick des feschen Winzers Eros, der von morgens bis abends in gelben Gummistiefeln und Arbeitsmontur das Gelände und die Weinproduktionshalle im Griff hatte. ;-)


Es war ein Genuss, die viel zu kurze Zeit dort zu verbringen – beinahe nur in Gesellschaft von Weintraube und Sternen – so heißt nämlich das Agriturismo auf Italienisch: „L’uva e le stelle“ - Weintraube und Sterne.
Preis im Mai: 55 Euro pro Nacht und Nase (ohne Frühstück). Es bietet drei Appartements an.

Hier sind fünf Gründe, warum ich wiederkommen werde:

1. Die kleine Schwester der Toskana?
Landschaftlich könnte das Gut ebenso in der Toskana liegen – Licht, Landschaft und die Bauweise des Weinguts erinnern stark daran. Nur, dass die Region Friaul um einiges schneller erreichbar ist.
Nach knapp über vier Stunden Autofahrt von meiner Heimat Oberösterreich entfernt, lässt sich italienisches Flair genießen. Das macht diese Region sehr attraktiv.

 

2. Alles molto bello!
Man denkt an Landwirtschaft und bekommt statt Schmutz, muffigem Geruch und Unordnung Sauberkeit vom Feinsten präsentiert. Ich habe selten so ein gepflegtes Gut gesehen – die Comelli’s haben ihren Betrieb bestens im Griff.

 

3. Im Einklang mit der Natur
Es ist herrlich, abends mit einem Glas Wein auf der Veranda beim Pool zu sitzen und in die wunderbare Landschaft zu schauen. Das gute Bett ließ herrlichen Schlaf zu. Aber man muss auch damit rechnen, dass die frühmorgendliche Stille von lebhaftem Vogelgezwitscher durchbrochen wird. Man ist eben mitten in der Natur – zwischen Weintrauben und Sternen.

 

4. Nachschub für die Seele
Die Zeit war zu kurz, um die Seele ausgiebiger baumeln zu lassen und die Annehmlichkeiten dieser Gegend intensiver zu genießen. Vorhaben für das nächste Mal: zur Badesaison buchen, um den Pool richtig auszukosten; das von Familie Comelli geführte Restaurant in wenigen Kilometern Entfernung aufsuchen und die Küche testen.

 

5. Strada del Vino intensiv
Ein Fixpunkt für einer Wiederkehr wird sein, die gesamte Weinstraße in dieser Region abzufahren, um weitere schöne Flecken zu entdecken. Ich freue mich schon darauf, davon zu berichten.

Wo hast du schon einmal einen richtigen Seelenstreichler-Urlaub erlebt?
Oder hast du Tipps für die Region Friaul?
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Kommentare: 3
  • #1

    Leopold Scharf (Mittwoch, 29 Juni 2016 22:03)

    Liebe Alexandra Maria.

    Viel denken, mann muss in Urlaub fahren, um die Seele baumeln zu lassen, aber das geht auch zu Hause, besonders leicht, wenn man einen schönen Garten, und einen lieben Partner hat.
    Aber klar, wenn man deine Berichte so liest, dann bekommt man tatsächlich auch ein bisschen fernweh ....:-)

    danke, und liebe Grüße,
    Leopold( F+F)

  • #2

    Alexandra Brandstetter (Montag, 04 Juli 2016 14:27)

    Lieber Leopold, danke für deinen Kommentar. Man muss nicht in Urlaub fahren, um der Seele Gutes zu tun, aber es kann einer von vielen Wegen sein. Ich genieße zum Beispiel auch die vielen schönen Momente in meinem Garten und auf meiner Terrasse. Auch das ist immer ein kleiner Urlaub im Alltag. Alles Gute!

  • #3

    Judith (Samstag, 05 Juni 2021 08:22)

    Liebe Alexandra,
    das klingt ja alles wunderbar. Könntest du mir bitte einen Link von diesen Bauernhof senden.
    Vielen Dank!
    Judith